Manuell, semi-elektrisch oder voll-elektrisch - welchen Hubwagen soll man kaufen?



02.02.2023 | Hubwagen-Beratung


Als eines der am weitesten verbreiteten Flurförderzeuge kommen täglich nahezu überall auf der Welt Paletten- bzw. Niederhubwagen zum Einsatz und übernehmen in Lager, Logistik oder anderen Betriebsbereichen die vielfältigsten Transportaufgaben. Im Wesentlichen handelt es sich bei den praktischen Helfern um ein Transportgerät, welches palettierte Lasten anheben und anschließend an die gewünschte Stelle befördern kann. Dieses kinderleichte Funktionsprinzip erfordert wenig Eingewöhnung, worin der Hauptgrund für die weite Verbreitung sowie für die große Beliebtheit liegt.

Soll ein Hubwagen gekauft werden, steht man oft vor der entscheidenden Frage: Soll es ein manuelles, semi-elektrisches oder voll-elektrisches Gerät sein? Im Rahmen der Kaufentscheidung ist diese Frage genau zu klären, da von ihr die wesentlichen Einsatzmöglichkeiten und als Folge die Erfüllung der jeweiligen betrieblichen Anforderungen abhängen.



Der Antrieb macht bei den Hubwagen-Arten den Unterschied



Im Antrieb liegt das zentrale Unterscheidungsmerkmal bei klassischen Niederhubwägen, wie sie im Betrieb beispielsweise für den Warenverkehr oder für den Warenversand zum Einsatz kommen. Der erste Gedanke geht dabei meist zunächst auf den Fahrantrieb, welcher entweder manuell per Muskelkraft oder per Knopfdruck elektrisch erfolgen kann. Damit einher geht meist die Frage nach dem Hubantrieb, der entweder rein manuell-hydraulisch oder elektro-hydraulisch ausgeführt ist.

Während bei einem manuellen Handhubwagen das Anheben ausschließlich durch manuelles Pumpen der Deichsel über die Hydraulikeinheit funktioniert, gibt es beim elektrischen Hubwagen zwei Varianten: Semi-elektrische Modelle verfügen über einen elektrischen Fahrantrieb – die Hubfunktion wird jedoch manuell mit der Deichsel betätigt. Voll-elektrische Modelle werden hingegen auch von einem elektrischen Fahrmotor angetrieben – die Hebe- und Senkfunktion wird aber durch ein elektro-hydraulisches System geregelt.


Key-Facts - die drei Hubwagen-Antriebsarten im Vergleich

Manueller Gabelhubwagen im Überblick
Semi-elektrischer Niederhubwagen im Überblick
Voll-elektrischer Palettenhubwagen im Überblick

Manueller Hubwagen


Beispielprodukt: Gabelhubwagen 2500kg STANDARD Gummi / Tandem PU

  • manueller Fahrantrieb
  • manueller Hubantrieb
  • Tragfähigkeiten von 2300 kg bis 2500 kg
  • Zum Umschlag und Transport von Waren, bevorzugt bei geringer Einsatzintensität
  • Unbegrenzte Einsatzdauer bei ordnungsgemäßer Handhabung
  • Wartungs- und reparaturfreundlich durch einfache, leicht verständliche Technik

Semi-elektrischer Hubwagen


Beispielprodukt: Elektro Hubwagen Semi 2000kg STANDARD

  • elektrischer Fahrantrieb
  • manueller Hubantrieb
  • Tragfähigkeiten von 1300 kg bis 2000 kg
  • Zum Umschlag und Transport von Waren über längere Strecken bei mittlerer Einsatzintensität
  • Einsatzdauer abhängig von Akku-/Batteriekapazität und Ladedauer
  • Wartung und Reparatur nur durch Fachwerkstatt, Hersteller oder durch ausgebildetes Fachpersonal im Betrieb

Voll-elektrischer Hubwagen


Beispielprodukt: Elektrohubwagen 2000kg STANDARD

  • elektrischer Fahrantrieb
  • elektrischer Hubantrieb
  • Tragfähigkeiten von 1200 kg bis 2000 kg
  • Zum Umschlag und Transport von Waren über längere Strecken bei hoher Einsatzintensität
  • Einsatzdauer abhängig von Akku-/Batteriekapazität und Ladedauer
  • Wartung und Reparatur nur durch Fachwerkstatt, Hersteller oder durch ausgebildetes Fachpersonal im Betrieb

Wie hoch sind die Kosten für einen manuellen Hubwagen, semi-elektrischen Hubwagen oder voll-elektrischen Hubwagen im Vergleich zueinander?


Auch bei den Anschaffungskosten eines Hubwagens ist in erster Linie der Grad der Technologisierung ausschlaggebend – je mehr aufwendige Technik verbaut ist, umso höher der Preis. Zusätzlich üben die weiteren wesentlichen Entscheidungskriterien, wie z. B. die Tragfähigkeit, einen Einfluss auf die Anschaffungskosten aus. Geräte mit höherer Tragfähigkeit erfordern grundsätzlich eine höhere Kaufpreisbereitschaft des Käufers.

Wird bei einem Kauf nur die Antriebsart zur Entscheidung herangezogen, bilden die manuell angetriebenen Niederhubwagen-Modelle erwartungsgemäß den günstigen Einstieg in das Hubwagen-Sortiment. Für die Anschaffung ist mit Kaufpreisen von ca. 300 € bis 400 € zu rechnen für ein Standard-Gerät mit einer Tragfähigkeit von ca. 2300 kg bis 2500 kg (je nach Modell) ohne Zusatzfunktionen.

Semi-elektrische Hubwagen-Modelle liegen bei den Anschaffungskosten bereits deutlich über den rein manuell betriebenen Modellvarianten. Ab ca. 1200 € bis 1400 € erhält man Geräte mit elektrischem Fahrantrieb und manueller Hubhydraulik, welche für Traglasten von ungefähr 1300 kg bis 2000 kg (je nach Modell) ausgelegt sind. Die aufwendigere Technik in Form des Elektroantriebs sowie der häufig eingesetzten Lithium-Ionen-Technologie bei den Akkus begründen den großen Preisabstand zu herkömmlichen manuellen Gabelhubwägen.

Am oberen Ende der Preisskala liegen rein elektrisch betriebene Niederhubwägen, bei denen zusätzlich zum Fahrantrieb auch der Hubantrieb durch einen Elektromotor gesteuert wird. Günstige Modellvarianten beginnen bereits bei einem Kaufpreis von ca. 1200 €, wenn es sich um niedrigere Traglastbereiche von 1200 kg bis 1300 kg handelt. Für einen Elektrohubwagen mit maximalen Tragfähigkeiten von 1500 kg bis 2000 kg (je nach Modell) müssen für eine Anschaffung Preise in Höhe von ca. 1900 € bis ca. 2300 € investiert werden. Nach oben gibt es fast keine Grenzen - wenn es sich um E-Hubwagen-Modelle mit Sonderfunktionen handelt, können auch höhere 4-stellige Beträge für den Kauf eines Geräts anfallen.


Wann ist der Einsatz eines elektrisch angetriebenen Hubwagens im Vergleich zu einem manuellen Hubwagen sinnvoll?


Der Einsatz eines Elektrohubwagens erfolgt meistens mit dem Ziel, logistische Prozesse im Betrieb effizienter zu machen und für den Bediener die Arbeitsabläufe spürbar zu erleichtern. Grundsätzlich soll die Wahl des passenden Hubwagen-Modells nach Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit erfolgen, um mögliche Fehlinvestitionen zu vermeiden und für eine ausgewogene betriebliche Kosten-Nutzen-Balance zu sorgen. Die erwartete Einsatzintensität ist daher neben den Anschaffungskosten ein geeignetes Entscheidungskriterium, um einen Hubwagen anhand der Antriebsart auswählen zu können:

Geringe Einsatzintensität:


  • gelegentlicher Gebrauch
  • geringe Umschlagsfrequenz - geringe Anzahl der Paletten, die in einer bestimmten Zeit befördert bzw. umgeschlagen werden müssen
  • kurze innerbetriebliche Transportstrecken

Mittlere Einsatzintensität:


  • geringe bis mittlere Umschlagsfrequenz
  • längere innerbetriebliche Transportstrecken, oder Strecken mit Anstiegen bzw. Gefällen

Hohe Einsatzintensität:


  • dauerhafter Gebrauch
  • hohe Umschlagsfrequenz
  • längere innerbetriebliche Transportstrecken, oder Strecken mit Anstiegen bzw. Gefällen
Manueller Hubwagen

als ideale Lösung für Einsatzbereiche wie z. B. Kleinteilekommissionierung, Warentransport in Einzel- oder Werkstattfertigung, oder Warenversand

Semi-elektrischer Hubwagen

optimal geeignet für die Verwendung z. B. im innerbetrieblichen Warenverkehr in größeren Betrieben, oder Warenversand

Voll-elektrischer Hubwagen

als beste Lösung, um z. B in der Warenkommissionierung, im Warenversand oder im allgemeinen innerbetrieblichen Warenverkehr eingesetzt zu werden


Was muss speziell bei der Anschaffung und Verwendung von elektrisch angetriebenen Niederhubwägen beachtet werden?



Ein Hubwagen ist nicht gleich ein Hubwagen – diese These wird besonders von den verschiedenen Antriebskonzepten unterstrichen. Fällt die Entscheidung schon zu Beginn auf einen manuellen Gabelhubwagen, stellen sich in normalen Fällen keine größeren Fragen mehr in Bezug auf das Anforderungsprofil und den jeweiligen Umgebungssituationen im Betrieb ein.

Soll erstmalig die Wahl auf einen elektrisch angetriebenen Hubwagen fallen, müssen die Kaufentscheider weitere Aspekte beachten. Vor allem, wenn bisher nur manuell betriebene Palettenhubwägen im Betrieb eingesetzt werden, sollte Klarheit über die wesentlichen konzeptionell bedingten Unterschiede herrschen. Diese treten oft erst als Folge der Kaufentscheidung konkret bei der Verwendung auf, weshalb sie so früh wie möglich zu berücksichtigen sind.



Elektrischer Fahr- oder Hubantrieb


Während manuelle Handhubwägen eine einfache sowie wartungsfreundliche Technik haben, sind E-Hubwägen von externen Stromquellen abhängig. Sie beziehen Strom aus Akkus oder Batterien, die regelmäßig aufgeladen werden müssen. Somit kann es zu Einschränkungen bei der Einsatzbereitschaft kommen, wenn Akkus bzw. Batterien geladen werden müssen und kein Ersatz für den weiteren unmittelbaren Betrieb vorhanden ist. Zu beachten ist auch, dass für das Wiederaufladen spezielle Bereiche oder Stationen bereitzuhalten sind – entweder für entnehmbare Batterien/Akkus oder für den kompletten Hubwagen. Die Wartung und Reparatur von Hubwägen mit elektrischem Antrieb ist aufgrund der stromführenden Teile und Komponenten oft nur durch eine Fachwerkstatt, den Hersteller, oder durch ausgebildetes Fachpersonal im Betrieb möglich.



Dimensionen von Fahrwegen oder Regalgängen


Die in elektrischen Hubwägen verbaute Antriebstechnik benötigt Platz, weshalb die Ausmaße meistens größer ausfallen als bei einem handelsüblichen Handhubwagen ohne elektrischen Antrieb. Damit können Nachteile bei der Verwendung in sehr engen Fahrwegen oder Regalgängen entstehen. Spürbar werden diese durch das bauartbedingt verzögerte Ansprechverhalten von Elektrohubwägen, besonders beim Vor- oder Zurückfahren mit eingeschlagener Deichsel. Dies kann in der Folge zu einer eingeschränkten Wendigkeit und Manövrierfähigkeit führen, worauf sich der Bediener im täglichen logistischen Einsatz einstellen muss.



Staplerschein bei Elektrohubwägen


Neben den bekannten E-Hubwagen mit Lenkdeichsel gibt es auch Elektrohubwägen mit Standplattform und Lenkeinheit. Diese Geräte gelten grundsätzlich nicht mehr als Mitgänger-Flurförderzeuge, weshalb ein Staplerschein bzw. eine betriebliche Farherlaubnis zum Führen der Transportmittel für den Bediener notwendig ist. Lässt sich die Standplattform jedoch nach oben klappen, ist der Betrieb als Mitgänger-Flurförderzeug wie bei einem Modell mit Lenkdeichsel möglich – bei Nutzung des Geräts mit hochgekappter Plattform ist somit kein Staplerschein erforderlich.



Bei welchen weiteren Hubwagen-Arten kommen elektrische Antriebe zum Einsatz?


Für den betrieblichen Warenverkehr steht die Wahl zwischen einem manuellen oder elektrischen Antrieb in den meisten Fällen bei Paletten- bzw. Niederhubwägen im Vordergrund, da sie in der Regel die Grundlage für den Warenumschlag und -transport bilden. Zur Erleichterung von anderen logistischen Aufgaben haben sich weitere Hilfsmittel bewährt, die auf das erfolgreiche Konzept des praktischen Hubwagens aufbauen.

Elektrohubwagen mit Waage im Überblick

So unterstützt ein Wiegehubwagen die Erfassung von Produkt- und Versandgewichten, welcher auch mit dem Elektrohubwagen mit Waage 2000kg STANDARD als voll-elektrische Variante erhältlich ist. Zum ergonomischen Warenhandling oder für direkte Arbeiten an Waren und Gütern hat sich in der Praxis der Scherenhubwagen bewährt, welchen es zur Anpassung der Arbeitshöhe auch mit elektrischem Hubmotor gibt, wie z. B. den Scherenhubwagen Elektrisch 1000kg STANDARD. Auch für den Warentransport in hygienisch sensiblen Bereichen gibt es spezielle Elektrohubwagen-Modelle aus Edelstahl, welche die gängigen Hygienenormen erfüllen.

Elektrischer Scherenhubwagen in komplett ausgefahrenem Zustand

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